Mein Mann und ich hatten letzten Monat das große Glück, Teil einer kolumbianischen Karibik Hochzeit zu werden. Wir wurden Zeuge davon, wie trotz der unterschiedlichen Wurzeln, zwei Familien zu einer wurde und wie die Schönheit eines kolumbianischen Strandes nur noch durch die Schönheit der Braut und ihrer Brautmutter übertroffen werden konnte.
Aber zunächst mal ganz auf Anfang. Als wir vor einem Jahr die Einladung bekamen auf einer kleinen Insel in der Nähe der kolumbianischen Stadt Cartagena die Hochzeit unserer Freunde mitfeiern zu können, gab es keinen Hauch von Zweifel an unserer Teilnahme. Allein die Tatsache, dass sie uns an ihrem großen Tag dabei haben wollten und die geringe Wahrscheinlichkeit jemals wieder im Leben auf eine Hochzeit nach Kolumbien eingeladen zu werden, hat uns zur sofortigen – und freudestrahlenden – Zusage bewegt. Nach einem Umweg über Kuba (da wollten wir schon immer mal hin) trafen wir dann auch im wunderschönen und vielseitigen Kolumbien ein.
Menschen aus allen Ecken der Welt trafen zusammen und lernten sich für den schönsten aller Anlässe – einer Hochzeit – kennen. Kosmetiker und Barber wurden aufgesucht um besonders hübsch für das Brautpaar auszusehen und gemeinsam kurzerhand noch die Hochzeitsgarderobe in den lokalen Geschäften ausgesucht. Denn eine der Besonderheiten einer kolumbianischen Karibik Hochzeit ist es, dass die gesamte Hochzeitsgesellschaft, in weißen Kleidern und Anzügen kommt. Der kolumbianische Rum wurde natürlich vorgekostet und Geschichten aus den jeweiligen Familien und Freundeskreisen wurden zusammengetragen.
Dann war der große Tag da. Ein entspannteres Brautpaar habe ich und werde ich wahrscheinlich nie wiedersehen. Bis zu ein paar Stunden vor der Hochzeit wurde noch im Meer geplantscht, währenddessen noch kurzerhand paar kleine organisatorische Dinge besprochen und abgesehen davon nur die Sonne genossen. Absolut empfehlenswert für jedes Brautpaar :-) Die Hochzeitsgesellschaft zog kurz vorher, entspannt die weiße Garderobe an, verdeckte noch den ein oder anderen Sonnenbrand und machte sich dann barfuß, gemütlich auf den Weg zum „Trau(m)strand". Dort angekommen, kam erst der Bräutigam mit seiner Familie und anschließend die Braut inklusive Brautmama, Schwestern und Nichte mit einem Boot am eigenen Steg an. Das Bild, wie im Sonnenuntergang die wunderschöne Braut, barfuß, Hand in Hand mit ihrer Mama den Strand entlangschritt und ihren Bräutigam anstrahlte, werde ich nie wieder vergessen. Es war so authentisch, einzigartig und ehrlich.
Nach der traditionell kolumbianischen, karibischen Trauung wurden die blauen Sommerdrinks für das erste Anstoßen ausgegeben. Die Farbe Blau fand sich auf der Hochzeit immer wieder. Die Trauzeugen trugen teilweise blaue Hemden und Kleider, blaue Blumen und Bänder wurden in die Dekoration und den Brautstrauß eingearbeitet und der genannte Drink zum Empfang färbte die Zungen blau. Traditionell und sehr, sehr schön.
Zusammen mit dem Brautpaar liefen wir dann zur Abendlocation. Eine kolumbianische Band spielte bereits live und forderte direkt das Brautpaar zum Hochzeitstanz auf. Egal welche Tradition oder welcher „Programmpunkt" an der Hochzeit dran war, es machte einfach alles unglaublich viel Spaß. Nicht nur uns Gästen, auch die frisch Vermählten waren so tiefenentspannt und hatten einen riesen Spaß an ihrem großen Tag. Ein karibisches BBQ sorgte für die richtige Grundlage um sich danach ganz den Mojitos und der wilden Tanzerei hinzugeben. Kolumbianische Tänzer und die Band sorgten für eine Stimmung, die sich manche Hochzeit wünschen würde! Jeder einzelne Gast der Hochzeitsgesellschaft tanzte gemeinsam losgelöst bis zum Morgengrauen.
Die Art, wie die Trauzeugen Ihre Braut und Ihren Bräutigam feierten, die beiden Mamas gemeinsam durch die Nacht tanzten, das Brautpaar sich immer wieder verliebt in die Augen schaute und in die Arme fielen und wie gemeinsam ohne jegliche Vorbehalte auf die gemeinsame Zukunft des glücklichen Brautpaares angestoßen wurde, treibt mit jetzt noch Freudentränchen in die Augen.
Auch hier noch einmal Joanna & Tobi: Von Herzen vielen Dank, dass wir ein Teil davon sein durften. Mein Herz tanzt immer noch, wenn ich an diesen Tag denke. Ihr habt alles Glück dieser Welt verdient.
Eure Jasmin
Mailin schrieb am 16. Januar 2020
Jasmin schrieb am 17. Januar 2020